Die Fraktion Vilpian der Gemeinde Terlan verfügt nun über eine wesentlich verbesserte Trinkwasserversorgung. Die Gemeinde Terlan hat das renommierte Büro Bergmeister mit der Planung eines neuen Hochbehälters für die Ortschaft beauftragt. Hintergrund dieses Projekts ist die stetige Erneuerung und Erweiterung des bestehenden Netzes, das nun auch Vilpian umfasst. Dank der jahrelangen Aufzeichnungen der Wasserdaten durch die Trinkwassergenossenschaft Terlan war eine exakte und fundierte Planung möglich. Da das Trinkwassernetz sehr langgezogen ist und sich das Hauptpumpenwerk Margarethenwald im südlichen Teil der Gemeinde befindet, konnte mit der Realisierung dieses Speichers das Puffervolumen erhöht und die Versorgungssicherheit für die Fraktion Vilpian gesteigert werden.
Planungsgrundlagen und technische Details
Für die Projektplanung wurden verschiedene Grundlagen herangezogen, darunter Raumpläne der Autonomen Provinz Bozen, Orthofotos, digitale Geländemodelle sowie Verbrauchsdaten der Trinkwassergenossenschaft Terlan.
Der Hochbehälter wurde an einer strategisch gewählten topografischen Lage errichtet, basierend auf geologischen Expertisen und einer Kompatibilitätsprüfung. Der Bau erfolgte nahezu vollständig in den Hang eingebettet, wobei das Fundament auf einer stabilen Schicht aus Kies, Sand und Steinen ruht. Zur Reduzierung der Steinschlaggefahr wird oberhalb des Beckens ein Ablenkwall errichtet.
Bauform und Ausstattung des Hochbehälters
Der Hochbehälter wurde als erdüberdeckter Ortbetonbehälter ausgeführt, wobei etwa drei Viertel in das Erdreich eingegraben und der verbleibende Teil mit Aushubmaterial überdeckt wurden. Von außen sichtbar bleiben lediglich die Eingangstür und zwei Flügelmauern. Der Speicher wird als klassischer Brillenbehälter mit zwei Zylindern und einem Gesamtvolumen von 300 m³ (je 150 m³ pro Zylinder) ausgeführt. Davon sind 120 m³ für Trinkwasser und 180 m³ für Löschwasser vorgesehen, letztere ermöglichen eine Löschwassermenge von 20 l/s für 2,5 Stunden.
Der Zulauf erfolgt über ein DN250 duktiles Gussrohr, das von der Hauptversorgungsleitung abgezweigt wird. Die Entnahme erfolgt über ein doppeltes Schiebersystem, wobei Trinkwasser über einen Schwanenhals zu Tal geleitet wird. Eine neue PE DN160 Leitung ersetzt die bestehende, in die Jahre gekommene Leitung am Scholerweg. Die Trinkwasserversorgungsleitungen im Scholerweg wurden im Zuge des Speicherbaus ebenfalls ersetzt.
Schutzmaßnahmen und technische Ausrüstung
Ein Ablenkwall schützt den Hochbehälter vor Steinschlag. Zusätzliche Maßnahmen umfassten die Verlegung einer Drainageleitung und eine kontrollierte Lüftungsanlage. Ein umfassendes Überwachungssystem garantiert die Kontrolle und Speicherung wichtiger Daten wie Pegelstände und Verbrauchswerte.
Für den Brandschutz ist eine Löschwasserreserve von 180 m³ im Behälter enthalten. Im Brandfall kann die Feuerwehr direkt auf diese Reserve zugreifen. Ein neuer Oberflurhydrant wurde am Scholerweg und ein weiterer unmittelbar auf der Höhe des Wanderweges Richtung Scholer installiert, um eine schnelle Brandbekämpfung zu garantieren.
Berechnungen und Dimensionierungen
Die Dimensionierung des Hochbehälters und die Berechnung des Wasserbedarfs wurden detailliert durchgeführt. Bei der Dimensionierung der neuen Versorgungsleitungen wurden verschiedene Szenarien berücksichtigt, um sicherzustellen, dass auch im Brandfall ausreichender Wasserdruck vorhanden ist. Eine PE-Leitung DN160 wurde gewählt, um im Brandfall einen Druck von 2,8 bar am Hydranten zu gewährleisten.
Fazit
Der neue Hochbehälter in Vilpian stellt einen bedeutenden Fortschritt für die Trinkwasserversorgung der Gemeinde Terlan dar. Mit modernster Technik und durchdachten Schutzmaßnahmen wird die Wasserversorgung stabilisiert und auf zukünftige Anforderungen vorbereitet. Die gute Zusammenarbeit zwischen der Trinkwassergenossenschaft Terlan und der Gemeinde Terlan ermöglichte eine fachgerechte und zukunftsweisende Umsetzung dieses wichtigen Infrastrukturprojekts.